Äußeres Erscheinungsbild

Worgengestalt:
Mit über 2,8 Metern Größe, seinem breiten Kreuz und dem über und über muskelbepackten Körper ist der Worgen ein wahrer Hüne. Die eisigen blauen Augen in seinem Gesicht starren Euch grimmig an und eine ebenso eisige Kälte umgibt seinen ganzen Körper. Diese Merkmale im Zusammenspiel mit seiner Rüstung und der Runenklinge die er bei sich trägt, lassen keinen Zweifel aufkommen, dass es sich bei ihm um einen Todesritter handelt. Eher im Kontrast dazu steht sein eindeutig gilnearischer Akzent, welchen man vernimmt, wenn er spricht. Da er niemals das Ritual der Kaldorei durchlaufen hat ist er nicht in der Lage seine Gestalt zu seiner ursprünglichen menschlichen zu wandeln.

Das Leben und Sterben des James Edward Morrington... und das Danach

James Edward wurde als Sohn von Lady Caitlyn Elizabeth und Lord Thomas Jonathan Morrington geboren. Er war das einzige Kind dieser alt eingesessenen Adelsfamilie des gilnearischen Königreiches. Durch die guten Beziehungen seiner Familie zum Königshaus war sein Lebensweg von Anfang an festgelegt und zwar sollte aus ihm ein Ritter im Dienste des Königs werden. Zu diesem Zweck wurde er von Kindesbeinen an sowohl in der Schwertkunst und dem Schußwaffengebrauch als auch Etikette, Heraldik, Geschichte und Strategie und Taktik ausgebildet.

Zur Freude Aller und zum ganz besonderen Stolze seiner Eltern wies James von Anfang an ein großes Talent für diese Dinge auf und so war er bereits beim Erreichen der Volljährigkeit ein exzellenter Schwertkämpfer, der im Königreich seines Gleichen suchte, sowie ein guter Gewehrschütze und kluger Taktiker. Der König begutachtete den jungen James Edward Morrington, befand ihn für geeignet und schlug ihn zum Ritter. Als erste Aufgabe wurde Sir James Edward Morrington der Schutz des 10 Jahre jüngeren damaligen Prinzen Genn Graumähne anvertraut. In den nächsten Jahren entwickelte sich zwischen den beiden Männern nicht nur ein solides Vertrauensverhältnis, sondern auch eine gute Freundschaft. Bei der Krönung Prinz Graumähnes zum König Gilneas' lernte James seine zukünftige Frau Mary Bennett kennen. Zwischen den beiden war es Liebe auf den ersten Blick und so dauert es nicht lang, bis die Hochzeitsglocken läuteten und aus Mary Bennett Lady Mary Morrington wurde.

Als der zweite Krieg über Azeroth hereinbrach war James einer der Fürsprecher gilnearische Truppen zu der Streitmacht der neu gegründeten Allianz beizusteuern und als er darum bat diese Truppen eingenhändig anführen zu dürfen wies König Graumähne seine Bitte ab, weil er seinen Freund zum einen lieber im Königreich wusste falls die Orks dieses angreifen würden und zum anderen erinnerte er James daran, dass dieser gerade Vater einer Tochter geworden war und sich um das Aufziehen seines Kindes kümmern sollte. Innerlich zerrissen zwischen Pflichtbewusstsein und famliliärer Bande befolgte James wie stets auch diesen Befehl seines Königs. Während der nächsten Jahre fand James neben seinen Aufgaben als einer der Ritter des Königs auch genügend Zeit um sein Wissen und Können an seine Tochter welche der Familientradition entsprechend den Namen Natashjia Caitlyn Morrington erhalten hatte, von ihrem Vater allerdings stets nur "Jia" gerufen wurde, weiterzugeben und machte aus dem jungen Mädchen bereits nach kurzer Zeit eine gute Schwertkämpferin.

Als König Graumähne beschloss aus der Allianz auszutreten und einen mächtigen Wall zu errichten um Gilneas vor allen zukünftigen Aggressoren zu schützen musste James widerwillig zugeben, dass die ausgesuchte Stelle für den Bau die taktisch sinnvollste war, auch wenn es hiess, dass das Dorf Lohenscheit ausserhalb des Walls und damit schutzlos verbleiben würde. Kurz vor der Fertigstellung fasste James also einen Entschluss und bat seinen König ihn seiner Pflichten zu entbinden, damit er nach Lohenscheid gehen und die Einwohner welche ihre Heimat nicht verlassen wollten schützen konnte. Nach einer langen Diskussion unter langjährigen Freunden stimmte der König seinem Gesuch letztendlich zu. James liess also seine Frau sowie seine 12 jährige Tochter zurück und zog aus nach Lohenscheit, bevor die Tore des Graumähnenwalls verriegelt wurden. Dort gliederte er sich schnell in das Dorfleben ein und bildete eine Miliz zum Schutz des Dorfes aus.

Weder seine Schwertkunst sowie sein taktisches Verständnis noch sein eiserner Wille und sein Kampfgeist konnten jedoch das Schicksal der Dorfbewohner abwenden, als der Erzmagier Arugal aus Dalaran kam und Worgen in der Burg über dem Dorf beschwor, von denen einige entkamen und über die Dorfbewohner herfielen, wodurch diese und auch James mit dem Worgenfluch belegt wurden. Neben der Tatsache dass die Menschen des Dorfes sich von nun an jede Nacht in mordlüsterne Bestien verwandelten, standen sie durch den Fluch auch unter Arguals mentaler Kontrolle. Irgendwann nach Jahren gelang es James und einer kleinen Gruppe von Dorfbewohnern dann, als die Kontrolle durch den Erzmagier brach zu entkommen und sich nach Süden abzusetzen. Dank der Elixiere des Dorfalchmisten, welcher nach Jahren der Forschung gerade einen Weg gefunden hatte, mit dem die Willensstarken die nächtliche Verwandlung in Worgen unterdrücken konnten schaffte es die kleine Gruppe nach Menethil zu entkommen und dort schlossen sie sich als Träger und Hilfsarbeiter einer Forschungsgruppe auf dem Weg nach Nordend an. Wie sich herausstellte war die Macht des Elixieres, welche den Menschen half die Verwandlung in Worgen zu unterdrücken jedoch nicht stark genug um gegen die Wirkung des Vollmondes auf den Worgenfluch anzukommen und so verwandelten sich die Gilneer eines Nachts kurz vor Erreichen der Küste Nordends in blutrünstige Wesen und richteten ein Massaker unter der Schiffsbesatzung an, welche sich verzweifelt mit gezücktem Stahl der Angreifer erwehrte.

Die nächste bewusste Wahrnehmung James' war, dass er vollkommen durchnässt an einer ihm fremden Küste lag und ausser ein paar Holzplanken gab es keine Spur von dem Schiff oder der Mannschaft. Allerdings sollte sein Überleben nicht von langer Dauer sein, denn bereits in der ersten Nacht auf dem fremden Kontinent, während er als Worgen durch die schneebedeckten Wälder streifte wurde er von einer Horde Unoter unter dem Kommando eines Todesritters angefallen. James wehrte sich verzweifelt mit all der animalischen Kraft und Wut die in ihm brannte. Er zerfetzte die Untoten zu dutzenden, und erlitt zahlreiche kleinere und mittlere Wunden, welche ihn immer und immer mehr schwächten, bevor er letztendlich von ihrer schieren Anzahl überwältigt wurde. Teilnamslos beobachtete der Todesritter den Kampf seiner Lakaien gegen den standhaften Worgen und die Effizienz und Standhaftigkeit dieses Lebewesens weckte sein Interesse. Nach dem Kampf liess er den geschundenen Kadaver in die Eiskronenzitadelle bringen, wo Arthas selbst den Leichnam mittels mächtiger nekromantischer Energien zum Todesritter formte und seinem Willen unterwarf. In den folgenden Jahren starben zahlreiche Soldaten und Helden von Allianz und Horde durch James' Runenklinge während er auf Befehl des Lichkönigs Tod und Verderben über die Feinde der Geissel brachte.

Er war gerade in Zul'Drak als der Lichkönig durch die vereinten Kräfte von Allianz und Horde vernichtet wurde und er plötzlich wieder Herr über seine eigenen Gedanken war und wieder einen eigenen Willen besaß. Dennoch war es nicht mehr wie zuvor. Er spürte weder die eisige Kälte welche über ihn hinweg fegte, noch spürte er Hunger oder Durst. Nur kurze Zeit nach der Vernichtung des Lichkönigs vernahm er eine weitere Stimme in seinem Kopf, als der neue Lichkönig ihm befahl in die Eiskronenzitadelle zurückzukehren und dort neue Befehle zu erwarten. Doch dieser Lichkönig war nicht sein Erschaffer und er besass keine Macht über ihn. Also sperrte er Ihn aus seinen Gedanken aus und lief eine Weile ziellos durch Nordend, doch seine Füße begannen nicht zu Schmerzen. Auch spürte er weder Angst noch Reue für die Taten welche er in den letzten Jahren in vollem Bewusstsein, aber ohne eine Entscheidungsmöglichkeit begangen hatte. Und obwohl er nun wieder einen eigenen Willen besass war er noch lange nicht frei, denn die Stimme seiner Runenklinge ertönte noch immer in seinem Kopf und sie liess sich nicht so einfach verbannen wie der neue Lichkönig. Sie sagte dass er weiter töten müsse um am Leben zu bleiben und er wusste dass sie Recht hatte. Die Seelen der Lebenden waren die Energie die ihn am Leben hielten. Er war noch immer ein Todesritter, doch er wusste auch wieder was und wer er vorher gewesen war. Und vielleicht gab es ja auch einen Weg sein früheres und jetziges Ich miteinander in Einklang zu bringen. Er würde weiter töten, doch nicht länger die Feinde der Geissel, sondern er würde den Platz an der Seite seines Königs wieder einnehmen. Er würde wieder Sir James Edward Morrington sein, Ritter des Königs Genn Graumähne von Gilneas und es wären die Feinde des Königreiches welche ihn durch die Seelen die er ihnen entreissen würde am Leben halten.

Es gelang ihm sich an Bord eines Schiffes zu den östlichen Königreichen zu schmuggeln und von Menethil aus war es nur ein kurzer Weg für ihn bis zum Graumähnenwall, da er trotz der schweren Plattenrüstung auf allen Vieren schneller als jedes Reittier durch das Sumpland, Arathi und den Silberwald hetzen konnte ohne auch nur eine Spur von Ermüdung zu zeigen. Doch dort angekommen fand er den Graumähnenwall in Trümmern vor und das dahinterliegende Königreich war zu großen Teilen im Meer versunken, die Hauptstadt nur noch eine Ruine.
Scheinbar durch Zufall traf er einige Wochen später auf eine Handelskarawane, welche am Rande des Hügellandes von Untoten angegriffen wurde und er entschloss sich ihnen gegen die untoten Angreifer zu Hilfe zu kommen. Seine Runenklinge zehrte sowohl von den Seelen der Lebenden als auch von den verdammten Seelen welche in den meisten untoten Körpern noch gefangen waren und so war es eine willkommene Stärkung für ihn. Zu seiner Überraschung waren die Gnome aus welchen die Karawane bestand weder besonders feindlich gesonnen ob seines worgischen Äußeren, noch kauerten sie sich vor Angst vor dem Todesritter der er war zusammen. Dankbar für die Hilfe und nur ein wenig zurückhaltend ob der doch offensichtlichen Unbehaglichkeit die seine Nähe bei ihnen auslöste erzählten sie ihm, dass auf Befehl des Königs Varian Wrynn von Sturmwind sowohl Todesritter als auch Worgen in der Allianz willkommen seien, sofern sie sich dem Kampf gegen die Feinde der Allianz verschrieben hätten. Auch erfuhr er von ihnen das Genn Graumähne mittlerweile in der Burg Sturmwind residierte und sich mit Sturmwind verbündet hatte. Da sein neues Ziel Sturmwind hiess, bot er ihnen an sie unentgeldlich als Wache zu begleiten, was die Gnome auf Grund der Kampfkraft welche er nur kurz zuvor demonstriert hatte nur allzu gerne annahmen. Also begleitete er die Karawane nach Eisenschmiede von wo aus es mit der Tiefenbahn nur noch ein Katzensprung bis Sturmwind war, um endlich wieder vor seinen König und in dessen Dienste treten zu können.

In Sturmwind eingetroffen betrat er festen Schrittes den Thronsaal, kniete vor seinem König und trug sein Begehr vor wieder in dessen Dienste zu treten. König Graumähne schaute die gefühllose Mordmaschine welche behauptete sein jahrelanger alter Freund zu sein im ersten Moment nur fassungslos an, hatte er doch schon vor vielen Jahren dessen Tod betrauert, obwohl der Leichnam nie gefunden wurde, aber die Berichte liessen eigentlich keinen Zweifel. Dennoch passten die Details der Geschichte die der Todesritter ihm erzählte und er konnte ihm Fragen aus der Vergangenheit beantworten die ausser James und ihm niemand wissen könnte. Letzten Endes schickte Genn Graumähne den Todesritter fort, weil an der Seite des Königs in Sturmwind kein Platz für einen Todesritter sei. Dennoch befahl er dem Wesen dass einst Sir James Edward Morrington war, sich in den Dienste der versprengt auf ganz Azeroth verteilt lebenden Gilneer zu stellen und dem Königreich auf diesem Wege zu dienen.