Ein weiterer ereignisloser Patrouillenritt durch die Grenzwälder vom Eschental... so dachte Abbi zumindest. In den letzten Monaten hatte sie nicht viel mehr zu tun als ihre Patrouillen und Wachdienst im Tal. Es ist ansonsten sehr still geworden. Selbst Claudie hatte sich für eine längere Zeit verabschiedet... um Kunden für ihre neuen Erfindungen zu finden, so sagte sie.
Gerade als Abbi ihren treuen Hengst wieder zurück in Richtung Heimat lenken wollte, hörte sie etwas... etwas, das sie schon gut kannte, aus verschiedenen Inkarnationen... lautes Stampfen, Trommeln und Kriegshörner, das Gerumpel von Belagerungswaffen...
Krieg. Es waren die Geräusche des Krieges, die sie hörte. Und den Tönen nach konnte es niemand anders sein als die Horde. Abbi gab ihrem Pferd die Sporen. "Schnell, mein Junge," sagte sie. "Wir sind zwar in erster Linie den Lupi gegenüber verpflichtet, aber wenn ein Kriegszug der Horde durchs Eschental zieht, könnte es sein dass unsere Hilfe benötigt wird."
Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden Realität als sie erkannte, dass die Truppen der Horde in Richtung Dunkelküste zogen. Und es war nicht nur eine kleine Vorhut... es war eine richtige Armee! Für einen Moment überlegte Abbi, ob sie nicht zurück ins Weitblicktal reiten sollte, um den Rest der Lupi zu Hilfe zu holen... dann verwarf sie es genausoschnell. Selbst wenn die Lupi alle anwesend wären, würde sie damit viel zu viel Zeit vergeuden... Zeit, in denen Leben gerettet werden könnten. Stattdessen ritt sie in Richtung Dunkelküste, der Armee nach...
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Nur wenige Stunden später fand Abbi sich inmitten einer Schlacht wieder, die in und rund um Lor'danel tobte. Sie fühlte sich in ihr voriges Leben als Kämpferin der Valkyria erinnert, als sie ihren Schild hob und sich gegen die Hiebe der Orcs, Verlassenen und Trolle verteidigte. Als die Angriffe fast wirkungslos an ihrem Bollwerk abprallten, schwang sie ihre Axt in einem Halbkreis, um sich die Angreifer vom Leibe zu halten. "Kommt nur her!" grollte sie.
Doch es waren zu viele. Selbst mit allen Schildwachen und Druiden, die zur Verteidigung Lor'danels anwesend waren, konnten sie die Horde nicht auf Dauer zurückschlagen. Abbi entledigte sich ihres derzeitigen Gegners und rannte ins Gebäude hinter sich. "Raus hier!" schrie sie zu den Priesterinnen, die sich um die Zivilisten kümmerten. "Bringt die anderen fort von hier, während wir sie zurückhalten."
"Tochter Goldrinns... wir sind dir zu Dank verpflichtet," sagte eine der Mondpriesterinnen. "Aber solltest du nicht selbst fliehen? Dies ist nicht dein Kampf... und wenn du stirbst... werden dich die Deinen nie wieder sehen..."
Abbi musste für einen Moment über die Worte nachdenken, aber nicht lange. "Ich werde lange genug durchhalten," sagte sie als sie aus dem Haus trat, um sich erneut den Kämpfern der Horde zu stellen. "Ich werde nicht den Schwanz einklemmen und davonrennen... ich werde den Hilflosen Zeit verschaffen, zu entkommen."
Sie musste kurz an ihre Freunde denken und an ihre Schwester Claudie. Sie hatte schon längst akzeptiert, dass sie nun in die Familie der erfindungsreichen Jägerin adoptiert wurde. Sie war nun keine Vrykul mehr und kein Roboter. Sie war ein Worgen der Animae Lupi, Schwester von Claudie Dämmerschatten und Vasall von Riwena Barker! Sie hob ihren Schild und ihre Waffe, fletschte ihre Zähne und brüllte den Hordesoldaten entgegen:
"Für Odyn! Für Graumähne! Für Riwena!"
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ooc: (keine Sorge, Abbi kommt da heil wieder raus )

"Diese Stadt ist wirklich faszinierend," sagte Claudie bei sich, als sie die Treppen von Boralus entlanglief. "So viele Händler aus so vielen verschiedenen Ländern mit so viel verschiedenen Waren... absolut faszinierende Ingenieursprodukte... und leckere Spezialitäten." Sie war ein wahrer Liebhaber der köstlichen Süßspeise Kul Tiramisu geworden.

Die junge Jägerin war sichtlich vergnügt und entspannter denn je. Sie war richtig froh über ihre Entscheidung, einen Spontanurlaub in Kul Tiras einzulegen. Auch wenn man Fremden gegenüber hin und wieder misstrauisch war, wurden Händler selten die Einfahrt in den großen Hafen verwehrt. Und Claudie war schlau genug, ihre Staatszugehörigkeit sowie ihre wahre Natur als Worgen vorerst geheim zu halten. "Wie gut dass mein Gilneer Dialekt nicht wirklich sehr ausgeprägt ist," dachte sie sich.

Natürlich würde ihr ein Ausflug in das Hinterland von Kul Tiras zusagen, aber sie entschied sich dazu, vorerst in Boralus zu bleiben und ein paar feste Handelspartner zu finden. Und wer weiß... sollten die Animae Lupi jemals bedeutsame Geschäfte in Kul Tiras vorhaben, hätten sie durch Claudies Kontakte schonmal einen guten Vorteil.

"Nach all dem Drama und der Angst rund um die Legion bin ich froh, dass ich ein wenig entspannen kann," sagte sie zu sich. "Es wird wohl kaum allzu bald wieder eine neue Bedrohung auftauchen. Und die anderen Lupi werden schon ein paar Tage ohne mich auskommen... mal sehen, vielleicht auch Wochen. Dafür wird es dann hinterher umso schöner, wenn ich wiederkomme." Sie grinste voller Vorfreude. "Ich frage mich ja auch, was Abbi gerade macht..."

Die Magierin streckte ihre Hand aus und 5 kleine Eisblitze lösten sich aus den Fingerspitzen und durchbohrten den Ork, der auf sie zugestürmt kam. "Puh, das war knapp", flüsterte sie vor sich hin als sie bereits von einem duellierendem Päarchen angerempelt und zu Boden geworfen wurde. Es gelang ihr sich schnell genug aufzurappeln um den Schwerthieb des erneut auftauchenden Orks zu unterlaufen und ein wenig Abstand zwischen sich und dem Feind zu bringen.
"Verfluchte Orkabschaum" murmelte sie vor sich hin und streckte erneut die Hand aus. Zu ihrem Pech hatte die Grünhaut beobachtet wie sein Kampfgefährte den Tod gefunden hatte und wich aus um erneut nach der schlanken Frau zu stechen. Mit mehr Glück als Kunst, drehte Neri sich nach rechts und legte die Hände zusammen. Nur eine Sekunde später entstand zwischen den Handflächen eine bläuliche Eiskugel, die auf dem Ork entgegensauste und ihn zerriss. Nerime konnte spüren wie der Kampf nicht nur an ihrer Ausdauer, sondern vor allem an ihren Reserven zerrte.
Sie suchte Schutz hinter den Ruinen einer Hütte um durchzuatmen. Viel Zeit hatte sie nicht, da loderte in ihren smaragdfarbenen Augen der rote Feuerschein Teldrassils auf.
Fassungslos und geschockt beobachtete sie wie der Weltenbaum zu brennen begann.

"Und wenn mich die arkane Korruption holt...", Neri griff nach ihrer letzten Magie, zeichnete einige Symbole in die Luft und stand plötzlich im brennenden Darnassus.
Tränen flossen über ihre Wangen als sie den sinnlosen Tod und die Vernichtung sah, die durch die Horde angerichtet wurde. Doch war jetzt nicht die Zeit zu trauern.
Schnell schloss sie sich den Überlebenden an um Zivilisten in den Trümmern und Ruinen zu suchen und diese in den Mondtempel zu bringen.
Je länger sie den Kaldorei half die letzten ihreres Volkes zu retten, desto mehr verfiel sie in Trance. Die Kämpfe, zu wenig Schlaf und das Gefühl eine weitere Heimat zu verlieren, begannen ihren Tribut zu fordern.
"Hilfe...bitte...Hilfe...", hörte sie ein leises wimmern in darnassisch aus einer kleinen Hütte. Das Dach brannte bereits lichterloh und Hitze schlug der jungen Magierin ins Gesicht als sie sich ins Innere gekämpft hatte. Ein kleines Mädchen saß weinend auf dem Boden, hilflos und verängstigt. Als das Elfenmädchen Neri erblickte, blitzte Hoffnung auf die nicht enttäuscht werden sollte. Irgendwie gelang es Neri über die zerbrochenen Stühle, Scherben und weiteren Unrat zu der Kleinen zu gelangen. Gerade als sie die Kleine zur "Tür" heraushatte, knackte es über Nerime.
Ihre Augen wanderten hinauf, als der Balken krachend zerbrach und in Richtung der Magierin stürzte.

Sie murmelte ein Wort und schlug die Handflächen aneinander. Doch nichts geschah...Ihre letzte Magie hatte sie aufgebraucht als sie ein Feld um das Elfenmädchen geformt hatte damit dieses unbeschadet von der Hitze aus der Behausung kommen konnte.

Ihr letzter Gedanke galt Caythlynn..."Verzeih mir, Liebes..."
(...mal mein Beitrag, bei Interesse setze ich das fort; hab da noch so ein paar Ideen *g*...)

[align=justify]Wie so oft in der letzten Zeit ging Minna ihre Patrouille durch das Steinkrallengebirge. Seit die Horde in die Allianzgebiete auf Kalimdor eingefallen war sogar noch häufiger als sonst. Das bedrohliche Lärmen der Kriegsmaschinerie im Eschental und an der Dunkelküste war weithin zu hören, sodass die Gilneerin es selbst hier noch vernehmen konnte. Dass die Horde so weit vorgerückt war beunruhigte sie ungemein und sie sorgte sich um die Sicherheit der Gemeinschaft - ihrer Familie - und deren Heimat.

Ihr müder Blick wanderte nach Norden, von wo das stetige Wummern und Schlagen des Krieges her drang. Die Sorgen ließen sie schlecht schlafen und die heißen Temperaturen machten ihr zusätzlich zu schaffen, aber dennoch musste sie wachsam sein, damit ihr nichts entging. Sie war zwar nicht das einzigste Mitglied der Lupi, welches zur gleichen Zeit auf Patrouille war, aber trotzdem war es unabdingbar, dass sie aufmerksam blieb, schließlich hing die Sicherheit aller in Tal davon ab.

Alles schien zu sein wie bei all den anderen Rundgängen zuvor, als sie abrupt stehen blieb, denn irgendetwas war doch nicht so wie sonst.

Dicke, graue Rauchsäulen stiegen weit hinten am Horizont gen Himmel. Unzählige. Sie konnten nur von einem großen Brand stammen. Minna befürchtete das Schlimmste, doch selbst ihre schlimmste Vorstellung kam nicht annähernd an das heran, was sich just in jenem Moment dort hinterm Horizont abspielte. Bilder blitzten vor ihrem inneren Auge auf, immer und immer wieder. Bilder von Gilneas. Einem brennenden und zerstörten Gilneas. Aufsteigender, dunkler Qualm. Feuer. Leid und Schmerz. Überall. Worgen. Einfallende Untote. Sie musste unweigerlich die Augen schließen und Zorn, Wut und Hass stiegen in ihr auf. Allem voran aber Angst. Angst um ihre Familie und Freunde, Angst um das Tal - ihre Heimat, Angst um ihren Mann und ihre Zukunft.

Nein, hier war es nicht sicher. Nicht mehr. Ihre Heimat bot nun auch keinen Schutz mehr vor dem, was aus dem Norden immer näher rückte.[/align]