Zitat von Riwena im Beitrag #1 Ich hab die Emojis wieder gefunden. Also für alle, die auch so blind sind, wie ich: sie sind rechts oben in der Ecke- ein Ausklappmenü mit nem gelben Smiley drauf
Yey! Und hallo - jetzt nachdem ich es mal geschafft habe, mich einzuloggen...
Nachdem Minna Sterling sich schon seit Längerem hauptsächlich in ihrem Zimmer im Haupthaus verschanzt hatte und sie so gut wie niemand mehr zu Gesicht bekam, war sie vor einiger Zeit schon und ohne viel Aufsehen aus dem Tal abgereist. Angeblich wäre sie auf eine Mission gegangen. Manche behaupten sogar für diesen ominösen Orden, dem sie angehören soll. Andere halten das für Geschwätz und meinen, die Mentorin würde nur eine "Dienstreise" machen.
Oder sollte man sagen die ehemalige Mentorin?
Denn Stimmen werden lauter, sie hätte kurz zuvor noch Riwena in deren Haus aufgesucht, um diese um die Annahme ihres Rücktritts als Mentor der Gemeinschaft zu bitten. Zynische Zungen jedoch behaupten, die Anführerin hätte sie zu sich bestellt und ihr den Rang aberkannt, woraufhin Minna erst beschlossen hätte, das Tal zu verlassen.
ich wollte nur kurz Bescheid sagen, dass wenn ich heute Abend nicht da bin, das daran liegt, dass ich einfach nicht auf den Server zugreifen kann.
Ins Spiel komme ich zwar noch rein, aber dann ist auch schon Schluss - "Charakterliste wird geladen" und geladen und geladen und geladen... Ich versuche jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit, nachdem ich mal kurz im Spiel war, wieder reinzukommen.
Also bitte nicht böse sein, falls sich mein Problem bis später nicht löst.
Als der Windhändler mir diesen Gelegenheitsjob angeboten hatte, zögerte ich erst, da mir absolut nicht danach war, nach Gilneas zu reisen, nur um mich zu einem zerfallenen Haus durchzuschlagen und ein paar alte Bücher zu holen. Und außerdem wollte ich mich nicht mit Vergangenem auseinandersetzen – wie immer eben. Ich hatte die blöde Angewohnheit, vor Unannehmlichkeiten davonzulaufen, als mich mal damit auseinander zu setzen. Aber es roch gewaltig nach schnellem und einfach verdientem Gold und so konnte ich nicht anders als zuzusagen, denn scheinbar legte jemand großen Wert auf diese Bücher – aber das interessierte mich eigentlich nicht.
Jetzt war ich schon wieder auf dem Rückweg und ich muss sagen, es ging wirklich schnell. Ich hielt mich abseits der Wege und konnte so den meisten Unannehmlichkeiten aus dem Weg gehen. Einzig das Blut, das, zusammen mit dem stetigen Regenwasser, an meiner rechten Wange hinab rann, ließ erkennen, dass es ein paar kleine Schwierigkeiten gab – mir kamen zwei untote Knochengerippe in die Quere, aber bis die richtig wussten, wie ihnen geschah, war alles schon wieder vorbei. Nun zog sich eine Wunde, beginnend auf meinem Nasenrücken, unter meinem rechten Auge vorbei bis zur Wange hinunter. „Nur ein kleiner Kratzer…“ Ich wischte mir das Blut provisorisch aus dem Gesicht und setzte meinen Weg fort.
Nach einiger Zeit kam ich an eine Weggabelung. Eigentlich hätte ich einfach nur links weiter gehen müssen, aber diese rechte Abzweigung war mir so vertraut und zog mich magisch an – sie führte einst nach Dämmerhafen. So nah würde ich nie mehr an diesen Ort kommen. Ich konnte nicht anders und nahm den rechten Weg. Langsam schritt ich den verkommenen Pfad entlang, kam durch den verfallenen Torbogen und nach einiger Zeit stand ich dann am Ufer dessen, was einmal mein Zuhause war. Dort, wo einst Dämmerhafen lag, war jetzt nur noch Wasser.
Ich verweilte dort einige Minuten. Oder waren es Stunden? Ich hatte völlig die Zeit vergessen, als ich dort am Ufer im Regen stand und auf die Wasseroberfläche starrte, Gedanken aus der Vergangenheit kreisten in meinem Kopf umher. Als die Gedanken sich wieder sammelten und ich blinzelnd zu mir kam, fiel mir plötzlich etwas ins Auge. Etwas bekanntes, etwas, was ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen hatte. Es hatte sich im Unrat am Ufer verfangen. Mit wenigen langen Schritten war ich dort. Das Gewicht der vollgesogenen Stoffpuppe zerrte regelrecht an ihr, als ich sie aufhob. Ich hielt sie mit beiden Händen fest und sah sie an, sah Bilder vor meinem inneren Auge vorbeifliegen, Bilder aus meiner Kindheit, als alles noch in Ordnung war, als meine Familie noch eine Familie war.
Unter die Regentropfen und das Blut, die mein Gesicht hinunterliefen, mischten sich Tränen der Wehmut und der Trauer. Ich sah auf und bemerkte, dass ich bis auf die Haut durchnässt war. Die Kapuze meines Mantels war nach hinten gerutscht und das Wasser hatte nun freie Bahn und lief mir den Nacken hinab. Aber es war mir egal, denn in meinem Inneren machte sich ein weiteres Gefühl breit – Heimweh zerrte schwer an meiner Seele.
„Z U H A U S E“ In meinem Kopf formten sich Buchstaben zu einem Wort. Ich schloss die Puppe fester in meinen Griff und sah zum wolkenverhangenen Himmel. Es wird Zeit!
[font='Calibri']Ich machte mich endgültig auf den Rückweg, entschlossen, dass es endlich Zeit wird, mit dem Davonlaufen aufzuhören…[/font]
[align=justify]Eine zierliche, junge Frau von gerade mal um die 1,60 m sitzt Euch gegenüber und sieht Euch aus ihren großen, mandelförmigen und leuchtend bernsteinfarbenen Augen mit einem fast schon durchbohrenden Blick an. Sie legt den Kopf etwas schief und ihre mahagonifarbenen, knapp bis über's Kinn reichenden Haare fallen in wild gelockten Strähnen in ihr hübsches aber angespanntes Gesicht. "Ihr wollt es wirklich wissen?", fragt sie noch einmal leise und ihr Blick wird noch durchdringender als er vor einigen Momenten schon gewesen war.
Wenn sie ihre wahre Gestalt annehmen würde, hätte sie - verglichen mit einem Menschen - eine stattliche Größe, unter Worgen allerdings könnte man sie fast schon als Zwerg bezeichnen. Ihr trainierter Körper wäre von dunklem mahagonibraunem, weichem Fell bedeckt und ihre lange, wild gelockte Mähne fiel ihr über Rücken und Schultern. Ebenso gepflegt wie ihr Fell und Ihre Haare wären auch ihre Krallen. Lange, dunkel glänzende, scharfe Klauen, die schwere und verheerende Verletzungen zufügen könnten.
Freunde aus früheren Zeiten würden die Gilneerin als still und abwartend aber dennoch charismatisch, ehrgeizig und freundlich beschreiben, auch wenn es bei Fremden, die ihr unsympathischen sind, eher eine aufgesetzte Freundlichkeit wäre.
"Also gut." Sie atmet leise seufzend aus. "Aber nur, weil Ihr es seid!"
Und das ist Minna's Geschichte...
Als sie zu erzählen beginnt, ertönt eine wohlklingende, nicht zu tiefe und etwas raue Stimme mit gilnearischem Akzent.
"Ich hatte eine behütete Kindheit. Geboren und aufgewachsen in Dämmerhafen in Gilneas, hatte ich, geschützt durch den Graumähnenwall, nichts zu befürchten. Wir Kinder arbeiteten im Haus mit, während Vater und Mutter auf den umliegenden Höfen mithalfen, um wenigstens etwas Geld zu verdienen. Für das Nötigste reichte es, aber um eine Ausbildung zu finanzieren dann doch nicht mehr. Zu allem Überfluss waren meine Eltern auch noch viel zu übervorsichtig, für meinen Geschmack, und so kannten meine ältere Schwester und ich nur Dämmerhafen und die nähere Umgebung. Von den anderen Siedlungen und der Stadt Gilneas hörten wir nur von Bekannten oder Reisenden, die sich ab und an nach Dämmerhafen verirrten. Irgendwann verliebte sich einer dieser Reisenden in meine Schwester - und sie sich in ihn - und so zog sie, nach einiger Zeit des Geplänkels, von Zuhause fort und ging mit ihm. Nun war ich allein. Und durch die Übervorsicht meiner Eltern durfte ich jetzt noch weniger durch die Gegend streunen. Meine Schwester schrieb zwar regelmäßig, wie gut es ihr ging und wie glücklich sie sei - glücklicherweise hatte sie mir etwas das Lesen beigebracht - aber die Briefe konnten mir meine über alles geliebte Schwester nicht ersetzten.
Ein trauriger Ausdruck huscht über das Gesicht der kleinen Frau, ehe sie sich wieder fasst und ihre Miene plötzlich einen völlig anderen Ausdruck annimmt.
"Das alles änderte sich, als mein Bruder geboren wurde. Ich war etwa neun Jahre alt, glaube ich zumindest, und ab da war ich meinen Eltern völlig egal. Diesen Eindruck hatte ich damals zumindest. Es drehte sich alles nur noch um ihn und ständig hieß es nur noch >. Und irgendwann reichte es mir. Mit 13 hatte ich einen gewaltigen Streit mit meinen Eltern - genau kann ich jetzt gar nicht mehr sagen, um was es in diesem Streit ging - und ich warf ihnen Sachen an den Kopf, die ich im Nachhinein bereuen sollte, aber zum Zeitpunkt des Streits fühlte ich mich so ungerecht behandelt, dass ich von Zuhause davon lief. Allerdings wusste ich nicht wohin ich gehen sollte, ich kannte mich ja nicht aus, und zurück konnte oder wollte ich nicht mehr. Ich schämte mich dafür, was ich zu meinen Eltern und sogar meinem Bruder gesagt hatte und traute mich nicht mehr zurück."
Sie unterbricht ihre Geschichte kurz und schaut von ihren Händen auf. Trauer liegt in ihrem Blick - Trauer um ihre Familie, um ihr Zuhause, Trauer um die Briefe, die das einzige waren, was sie noch mit ihrer Schwester verband. Als sie weiter spricht, wandert ihr Blick wieder zurück auf ihre Hände.
"Ich zog einige Zeit völlig verloren in der Gegend herum, aber als es langsam Abend wurde brauchte ich einen Unterschlupf oder etwas ähnliches. Der einzige Ort, der mir einfiel, den ich auch finden könnte, war die Stadt Gilneas. Der Turm der Kathedrale war hoch genug, dass ich ihn von meiner Position aus als Orientierungshilfe nutzen konnte. Von den anderen Siedlungen wie Sturmsiel oder Kielwasser hätte ich nicht mal gewusst, in welche Richtung ich überhaupt hätte gehen sollen."
Minna strafft ihre Körperhaltung, bevor sie mit ihrer Geschichte fortfährt.
"Also machte ich mich auf den Weg nach Gilneas. Immer den Turm im Auge. Und ich lief und lief, den Blick immer auf das hoch aufragende Gebäude gerichtet, um in der immer dunkler werdenden Dämmerung nicht die Orientierung zu verlieren. Und dann, irgendwann, stand ich vor den Toren Gilneas. Es war schon dunkel und ich war durchnässt, weil es, wie fast immer, regnete, aber ich war erleichtert, dass ich endlich angekommen war. Nichtsdestotrotz wusste ich aber immer noch nicht, wo ich hingehen sollte und so streifte ich eine gefühlte Ewigkeit durch die nächtlichen und verregneten Straßen Gilneas' bis ich mich letztendlich resignierend unter einem Dachvorsprung eines Hauses zusammenrollte und versuchte etwas Ruhe zu finden und irgendwann doch, hundemüde und vor nasser Kälte zitternd, einschlief. Als ich aufwachte, war der Tag noch nicht angebrochen, aber es hatte glücklicherweise aufgehört zu regnen. Vor Hunger getrieben machte ich mich auf und suchte nach etwas Essbarem. Ich kam zum Marktplatz, wo die Händler gerade dabei waren, ihre Stände aufzubauen. Wegen des ganzen Durcheinanders dort, achtete niemand auf ein kleines Mädchen wie mich und es war mir ein leichtes, unbemerkt hier und da etwas mitgehen zu lassen. Ich merkte wie leicht das war und es wurde zur Gewohnheit und irgendwann zu meiner Lebensgrundlage."
Die junge Frau hält inne und ein Anflug eines verschmitzten Schmunzelns huscht über ihre Mundwinkel.
"Mit den Jahren, die ich auf der Straße lebte und stahl, wurde ich immer geschickter und konnte sogar den Leuten unbemerkt ihre Taschen ausleeren, während sie über den Markt schlenderten und ihre Einkäufe machten. Bildlich gesprochen, lebte ich wie die Made im Speck. Ich hatte Essen und Trinken im Überfluss, ab und zu fiel auch etwas Alkohol zufällig von den Marktständen oder Tabak aus den Taschen der Menschen, was dann leider auch zu meinem Laster wurde - aber ich musste für nichts zahlen. Mir fehlte es eigentlich an nichts, auch nicht an einem Zuhause, denn die Straßen und kleinen Gassen wurden zu meinem Neuen. So lebte ich einige Jahre mein sorgloses Leben, dass mir so sogar gefiel, und aufgrund der Tatsache, dass ich niemals erwischt wurde, wurde ich immer selbstsicherer und übermütiger und dachte nie im Traum daran, dass mir dieser Übermut einmal zum Verhängnis werden sollte."
Sie macht eine Pause und schluckt, aber ihre Miene macht den Eindruck, als wäre dieses Verhängnis nicht unbedingt ein schlechtes gewesen.
Ich war so davon überzeugt, dass mir nichts passiert, dass ich es wagte, einen Mann nicht im Schutz des Markttreibens, sondern auf der offenen Straße bestehlen zu wollen.Wie man sich denken kann, ging das natürlich nach hinten los und er bemerkte es. Er packte mich fest am Handgelenk der Hand, die gerade dabei war, seine Taschen zu erforschen und starrte mir finster ins Gesicht. Aber nach kurzer Zeit musste er ein Lachen unterdrücken - was vermutlich zum Einen an meinem verdutzten Gesichtsausdruck lagt und zum Anderen daran, dass er nicht damitgerechnet hatte, dass ein junges, ziemlich schmutziges Mädchen ihn ausrauben würde, wie er mir später erzählte. Zu meiner damaligen Verwunderung, wurde sein Gesicht freundlich und er begann, langsam und ruhig auf mich einzureden, ließ dabei mein Handgelenk aber nicht los. Ich allerdings fühlte mich wie von einer Kutsche überrollt und brachte keinen Ton heraus, ich konnte mich nicht einmal irgendwie regen. Vielleicht war es Mitleid, vielleicht auch etwas anderes - ich weiß es nicht, was es war - aber jedenfalls zerrte er mich schon fast mit sich, bis zu sich nach Hause und ich leistete kaum Widerstand, da ich unterbewusst merkte, dass ich dort Geborgenheit und Schutz finden würde."
So etwas ähnliches wie Glück kann man in Minnas Gesicht erkennen, als sie an diese vergangene Zeit denkt, deswegen ungewollt ihre Erzählung unterbricht und gedankenversunken und mit einem kleinen Lächeln auf ihren Lippen ins Leere starrt. Als sie wieder ins Hier und Jetzt zurück kehrt, schüttelt sie kurz den Kopf, als ob sie die Gedanken aus dem Weg schaffen will für die ursprünglichen Gedanken. Sie fährt fort.
"Ich denke mal, er muss total verrückt gewesen sein, denn wer sonst nimmt jemanden bei sich auf, der einen bestehlen wollte. Ich vermute, vom ersten Augenblick an war etwas zwischen uns - anders kann ich mir das sonst nicht erklären. Aber damit möchte ich Euch jetzt nicht langweilen. Ihr wollt ja gerne etwas anderes wissen. Ich lasse also mal einen etwas größeren Zeitraum meines Lebens außen vor, in dem ich, soviel sei gesagt, ein recht normales Leben führte, da ich bei ihm blieb und mit ihm zusammenlebte."[/align]